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Eine königliche Freundschaft.

Zar Alexander I von Russland und König Friedrich III von Preußen...

verband weit mehr, als die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Romanow und Hohenzollern: ein herzlicher Freundschaftsbund, dem beide bis zu ihrem Lebensende treu bleiben. Ein Relikt dieser besonderen Freundschaft ist die noch heute bestehende, russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam. Sie entstand 1826 auf Befehl von König „Fritz“ und in Gedenken an seinen ein Jahr zuvor verstorbenen Freund „Sash“. Das von Napoleon geschlagene Preußen wurde 1812 gezwungen, ein Bündnis mit Frankreich einzugehen und Krieg gegen Russland zu führen. Dabei waren im Oktober 1812 durch eine Gefangennahme erstmals 62 russische Soldaten nach Potsdam gekommen. Der Wunsch des Königs war es, einen “Russischen Sänger-Chor” zu bilden, der dem 1. Garde-Regiment zugeteilt wurde. In Potsdam wurden zu dieser Zeit mehr als 1000 kriegsgefangene russische Soldaten interniert. Unmittelbar nachdem im Dezember 1812 das Neutralitätsabkommen unterzeichnet wurde, bildeten Russland und Preußen im Frühjahr 1813 eine Allianz gegen die französischen Besatzer.

SASH  Alexander I. Pawlowitsch Romanow (1777 - 1825) war von 1801 bis 1825 Kaiser von Russland
FRITZ  Friedrich Wilhelm III. (1770 - 1840) gehörte dem Adelshaus der Hohenzollern an, war seit 1797 König von Preußen

Auf Wunsch des preußischen Königs wurden die ehemals russischen Kriegsgefangenen in ein eigenes, russisches Regiment unter preußischer Fahne eingegliedert. Sie kämpften nun gemeinsam mit preußischen Truppen gegen Napoleon. Nachdem Friedrichs Truppen Verluste zu verzeichnen hatten, entsandte Zar Alexander 1815 sogar weitere Soldaten in das Garderegiment des Königs. Im Heerlager des Königs sorgte weiterhin der Chor ehemaliger russischer Kriegsgefangener für Unterhaltung. Damit kamen die russischen Musikanten mit der preußischen Armee bis zur französischen Hauptstadt. Sie unterhielten das preußische Heer mit “Gesang und Tamburin und kleinen Glöckchen”. Als Geschenk des Zaren blieben sie schließlich am königlichen Hof in Potsdam.

Heute gehört das Dorf Alexandrowka zum Unesco-Weltkulturerbe.

www.alexandrowka.de